Der Eiskeller

 Auch dieser Keller ist mehr als 200 Jahre alt. Er gehörte ursprünglich zum Seidenmader-Haus, zum jetzigen Standesamt. Ein Bräuer – Bierbrauer ist auf dem Haus schon vor 1647 genannt. Die Gemeinde Regen hat das Haus 1871 gekauft, vermutlich von da ab hat diesen Keller der Hofwirt, (später Brauerei zur Post – heute VR-Bank) genutzt. Beim Hofwirt haben 1874 vier honorige Bürger das allererste Pichelsteinerfest in Regen gefeiert.

Heute gehört er der Familie Reindl.

 

Dieser Keller hier war ein Eiskeller, hier wurde nur Eis gelagert. Das Eis brauchte man, um im Sommer das Bier zu kühlen. Bier ist ein Nahrungsmittel, das bei zu warmer Lagerung verdirbt.

 

1475 gelangte die Technik der untergärigen Bierherstellung aus Böhmen nach Bayern. Es war haltbarer als das damals gängige obergärige Bier, die notwendigen kühleren Gär- und Lagertemperaturen ließen aber die Bierproduktion nur bei entsprechend niederen Außentemperaturen zu. Deshalb wurde amtlich festgeschrieben, dass Braunbier nur zwischen Michaeli (29.9.) und Georgi (23.4.) gebraut werden durfte. Es gab damals nur zweierlei Bier: Das Sommerbier (Märzenbier), das noch im Frühjahr gebraut wurde, und das Winterbier.

 

Erst um 1830 kam man auf die Idee, Eis in Kellern zu lagern, damit man auch im Sommer Braunbier brauen und lagern konnte.